Graubünden - Geschrieben am Samstag, Juli 14, 2018 22:31 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Vals – Läntahütte – Furggelti – Vals

14.7.18

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Vals – Läntahütte – Furggelti – Vals

Früh reisst uns der Wecker aus den Träumen.
Wir müssen früh aufstehen weil heute ein langer Wandertag angesagt ist, und wir
nicht genau wissen wie sich das Wetter verhält. Das Personal des Hotel Steinbock
in Vals hat schon am Vorabend, für uns das Frühstück vorbereitet und aufgestellt.
Sie seien um diese Zeit noch nicht anwesend. Für uns kein Problem.
Hotel Steinbock
“S’isch guat, d’s Valser Wasser” – mit diesem Slogan eroberte das Mineralwasser
von Vals die Märkte in der Schweiz.
Vals
Funde von Tonscherben lassen vermuten, dass von den Valser Quellen schon vor
3000 Jahren das Wasser getrunken wurde. Nach dem Frühstück packen wir unsere
Sachen und fahren mit dem Auto von Vals hinauf zur Kapelle St.Bartholomäus in
Zervreila 1984 m.ü.M. Vier Kilometer lang ist der Zervreilasee gegen die Lampertsch
Alp hineingestaut, und an der Fahrtrasse steht hoch über dem See eine zum Geden-
ken an die im Stausee versunkene Siedlung Zervreila erbaute Kapelle. Man könnte
auch mit dem Postauto von Vals bis zur Endstation beim Zervreila Restaurant fahren,
und von dort die Wanderung starten. Die Wanderung wäre aber dann an einem
Tag fast nicht machbar. Beim grossen Parkplatz direkt neben der Kapelle parkieren
wir das Auto und starten unsere heutige Wanderung. Unser erstes Ziel ist die Länta-
hütte. Bereits das Bergdorf Vals mit der bekannten Felsentherme ist die kurvenreiche
Anreise wert. Wer sich noch höher hinaufwagt, findet hinter dem Zervreilasee ein
verstecktes Bergtal, wo sich ganz zuhinterst die kleine Läntahütte an einem mächtigen
Felsblock lehnt. Das Tal lockt mit Flussmäandern, riesigen Felsbrocken, einigen Seen
und Tümpeln, hohen Wasserfällen und zuhinterst eine Gletscherzunge mit Gletschertor.
Vom Parkplatz laufen wir auf dem Fahrweg taleinwärts. Vorbei an der Brocha Hütta
1975 m.ü.M. und Punkt 1899 m.ü.M. senkt sich die Strasse immer weiter am Seeufer
entlang, bis wir die lange Canalbrücke 1865 m.ü.M. erreichen. Wir queren auf ihr den
südlichsten Seezipfel, und laufen weiter auf der Fahrstrasse bleibend alles am Seeende
entlang. Kurz vor Punkt 1872 m.ü.M. stösst von links ein Wanderweg hinzu. Über
diesen Wanderweg werden wir auf dem Rückweg wieder zum See stossen. Wir errei-
chen Oksastafel (Ochsastafel) 1886 m.ü.M., wo ein Brücklein uns über das Schlucht-
bett des Valser Rhein führt. Der Alpweg wird schmaler und läuft parallel zum Fluss-
ufer 1935 m.ü.M. das Hochtal hinauf. Auf der Lampertschalp 1991 m.ü.M. bietet sich
eine erste gemütliche Rast an. Eventuell ist hier sogar eine Übernachtungsmöglichkeit
vorhanden. Bei der Weggabelung Punkt 2003 m.ü.M. wandern wir alles dem Talboden
entlang, weiter geradeaus. Vor uns eröffnet sich nun ein imposanter Ausblick auf das
Grauhorn und das wie eine Eispyramide zugespitzte Rheinwaldhorn mit dem Länta-
gletscher. Der bequeme Weg führt uns über Punkt 2016 m.ü.M. (Schäferhütte), wei-
ter durch das Hochtal des Valser Rheins Richtung Zunge des Läntagletschers. In dem
flachen Trogtal begleiten uns wie von Riesenhand eingestreute, grosse Findlinge, bis
wir die Läntahütte 2090 m.ü.M. erreichen. Hier kann man nochmals Kraft tanken.
Die Läntahütte steht zuhinterst im Valsertal, umgeben von einer beeindruckenden
und stillen Hochgebirgswelt des Rheinwaldhorns. Sie lehnt an einem mächtigen Fels-
block, wurde aber trotzdem mehrfach von Lawinenniedergängen betroffen. Die Berg-
wanderung könnte man auch in zwei Tagesetappen durchführen, und hier übernachten.
Läntahütte
Ab der Hütte geht es nun richtig zur Sache. Von der Hütte einige Meter taleinwärts
bis zur Abzweigung nach links zum Furggelti. Wir überqueren den Valser Rhein auf
einer Brücke. Steil geht es nun bergan, unter steilen Felswänden entlang, bis sich die
Talflanke zurücklehnt. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Blicke hinab zur
Läntahütte, über der man fast zu schweben scheint, so steil ist der Hang. Während
dem Aufstieg geniessen wir die Aussicht auf die wilde Seite des Rheinwaldhorn. Wir
erreichen eine grasige Kuppe 2610 m.ü.M. Von hier ist das ganze Gebiet des Furggelti,
und der gleichnamige Pass ersichtlich. Der Pass ist ein riesiger Sattel zwischen Zer-
freilahorn und Furggeltihorn und fasziniert vor allem seiner vielseitigen Landschaft
wegen. Seen und Tümpel, Gletschermoränen und Schneefelder, Magerwiesen und
Tundraböden, Gneise und Schiefer finden sich nahe beisammen und spiegeln den
abwechslungsreichen Charakter der Bergwanderung. Über weitere Geländestufen
verlieren wir nun leicht an Höhe und erreichen eine Mulde 2579 m.ü.M. wo nun
der Schlussanstieg beginnt. Sehr steil aber nicht ausgesetzt, führt nun der Bergweg
an den Ausläufer des Zerfreilahorn aufwärts zum eigentlichen Passübergang. Das
Zerfreilahorn gehört zu den alpinen Wahrzeichen der Surselva – wegen seiner mar-
kanten Form wird es gerne das Matterhorn Graubündens genannt. Das Wetter hält
und endlich nach endlosem aufsteigen, erreichen wir den breiten Sattel zwischen
Zerfreilahorn und Furggeltihorn 2712 m.ü.M. Von Nordosten grüsst der Zerfreila
Stausee herauf. Der Blick zurück trifft den Passo Soreda. Die Passhöhe erlaubt ein
wundervolles Panorama auf die umliegenden Dreitausender. Das Furggelti diente
den Hirten und Jägern in früherer Zeit als Übergang vom Läntatal zur Blachtenalp
und nach Zerfreila. Nach einer kurzen Rast -es ist zu kalt um länger sitzen zu blei-
ben- nehmen wir den Abstieg in Angriff. Über ausgedehnte Schuttfelder geht es
hinab. Der Bergweg ist gut markiert und zusätzlich weisen Steinmänner den Weg.
Bei Ober Butz 2464 m.ü.M. tauchen die ersten Wiesen und Tümpel auf. In diesem
Abschnitt ist der Weg nicht sehr deutlich, Steinmänner weisen aber den Weg, der
zunächst kurz in Richtung Zerfreilahorn schwenkt, bevor es am Horabach entlang
und über Punkt 2287 m.ü.M., dem Stausee weiter entgegen geht. Während dem
langen Abstieg geniessen wir sehr schöne Ausblicke auf den Zerfreilasee. Je weiter
wir absteigen, desto deutlicher wird, warum das Horn Horn heisst, weil man im-
mer mehr nur die Stirnseite des Berges sieht, der eigentlich ein langer Kamm ist.
Kurz nach Punkt 2287 m.ü.M. biegen wir weder links noch rechts ab. Wir laufen
alles geradeaus weiter abwärts. Über den Hang von Butzegga geht es weiter ab-
wärts, bis wir über dem Seeufer wieder auf die breite Alpstrasse stossen. Hier
halten wir uns rechts und folgen dem Fahrweg der uns über die Canalbrücke
zur Kapelle St.Bartholomäus in Zervreila zurückbringt. Bevor wir wieder ins Tal
zurückfahren, besuchen wir die kleine Kapelle Beim Restaurant Zervreila
Restaurant Zervreila
geniessen wir Kaffee und Kuchen, und lassen diesen schönen Tag Revue passieren.

Alpine Passwanderung.
Imposanten Passweg
bis fast auf Augenhöhe
zum “Matterhorn”. Ein
atemberaubender Rund-
weg. Bis zur Läntahütte
bequeme Wanderung
auf breiten Wegen,
dann langer und steiler
Passanstieg auf felsigem
Steig. Steilere Passagen.
Anspruchsvolle Passwan-
derung ab der Läntahütte,
zurück nach Zerfreila,
die genügend Zeit, Tritt-
sicherheit und auch ein
bisschen Schwindelfrei-
heit erfordert. Bei Nässe
oder Schnee ist von der
Tour abzuraten.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std. 17,7 km
ca.1280m Aufstieg
ca.1280m Abstieg
27120m höchster Punkt
1862m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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