Graubünden - Geschrieben am Mittwoch, Juli 18, 2012 19:50 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Haldensteiner Calanda

18.7.12

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Haldensteiner Calanda

Mit dem Auto bis nach Untervaz.
Untervaz
Die Bergstrasse auf die Vazer Alp ist Gebührenpflichtig! Beim
Hotel-Restaurant Linde, kann diese Fahrberechtigung, durch
ein Entgelt von 10.- Sfr. eingelöst werden. Neu ist es auch
mittels Handy möglich, diese Fahrberechtigung einzuholen.
Fahrbewilligung Vazer Alp
Mit dem Auto fuhren wir also bis auf die Vazer Alp 1758 m.ü.M. Möchte man
den Calanda an einem Tag besteigen, geht das nur mit dem Auto. Alleine vom
Rheintal (Haldenstein oder Untervaz) bis zu der Calandahütte, sind es 1500
Höhenmeter. Der Bergweg vom Rheinufer bis zur Calandahütte ist nichts
weltbewegendes. Der Weg führt meistens durch den Wald steil aufwärts.
Insgesamt sind es bis zum Gipfel 2300 Höhenmeter. Bei der Vazer Alp hat
man 2 Varianten um zu der Calandahütte zu gelangen. Wir nahmen den
unteren Weg über Neusäss unter die Füsse. Über einen guten und einfachen
Wanderweg, ohne Schwierigkeiten, über Weiden und Lärchenwälder, liefen
wir über Punkt 1844 m.ü.M. zur Batänjer Alp. Über die Haldensteiner Alp
erreichten wir die Alphütten von Neusäss 1873 m.ü.M. Über eine asphaltiertes
Alpsträsschen ging es über Punkt 1981 m.ü.M. zu den Alphütten von Altsäss
1973 m.ü.M. Diese befinden sich direkt unterhalb der Calandahütte. Über
eine Alpweide mit unzähligen Männertreu, (sieht man selten), erreichten wir
die Calandahütte 2073 m.ü.M.
SAC Calandahütte
Die Hütte liegt vom Tal aus nicht sichtbar, ein wenig zurückversetzt auf einer
Terrasse der Haldensteiner Alp mit ausgedehnter Aussicht in die Mittelbündner
Bergwelt. Der Aufstieg zum Calanda ist von der Calandahütte aus weitgehend
sichtbar. Vor dem Aufstieg zum Calanda, legten wir aber in der Calandahütte
eine Kaffeepause ein. Als östliche Schulter der Glarner Alpen bildet der mächtige,
17 Kilometer lange Querriegel des Calanda eine phantastische Aussichtskanzel
2300 Meter hoch über dem westlichen Rheinufer bei Chur. Bis vor 20 Millionen
Jahren stand der Calanda allerdings noch auf der anderen Rheinseite und hatte
mit den Glarner Alpen nichts zu tun. In der Zwischenzeit sind zwar keine Berge
versetzt worden, aber der Rhein hat sich ein neues Bett gegraben. Der Urrhein
entwässerte sich nämlich vormals durch das Kunkels- bzw. Taminatal und fand
erst später den Weg ostwärts um den Calandastock herum. Deshalb steht dieser
Calanda heute so auffällig isoliert wie ein eigenständiger Gebirgszug da, der
durch das tief eingeschnittene Taminatal entschieden vom Rest der Glarner
Alpen abgetrennt wird. Die beiden Rheinläufe haben den Calanda völlig unter-
schiedlich modelliert. Der Urrhein hat eine schroffe und von zahlreichen Tobeln
durchfurchte Steilflanke hinterlassen, während die heutige Rheintalseite sanfte,
gleichförmige Hänge zeigt, die bis weit hinauf bewaldet sind und erst ganz oben
mächtige Felsgürtel freigeben. Nur der Haldensteiner Calanda wird bis zum
Gipfelkreuz von einem Wanderweg erschlossen. Der Calanda kann nichts dafür,
dass sein Name für eine Biermarke herhalten muss. Tatsache ist, das seine
Besteigung nichts ist für Bierbäuche. Der Calanda ist ein Massiv, und zwar ein
massives. Er reicht vom Kunkelspass ob Tamins bis mindestens zum Stellihorn
ob Untervaz und zählt neben vier offiziellen noch jede Menge Nebengipfel. Ab
der Calandahütte folgten wir dann dem Wegweiser, der nordwestwärts über
Weideböden ins Parzams zeigen. An der orographisch linken Seite des Alpbach
wanderten wir durch die Weiden von Parzams. Aus diesem karg begrünten
Hochtälchen geht es rechts durch eine markante Felsbarriere auf die schräge
Abdachung des Calandaseite 2236 m.ü.M. Der Name Calanda liegt das
griechisch-römische Tätigkeitswort “calare”, herablassen, abrutschen, abgleiten,
zu Grunde. Talabschluss, Bergmassiv, Rutschgebiet, Bergsturz sind mögliche
Deutungen. Für den Calanda, den Hausberg der Churer, treffen alle diese
Attribute ganz oder teilweise zu. Ab hier, leitet nun ein steiler Schuttpfad in
vielen Kehren zum Gipfelgrat empor. Am Grat angekommen, zeigt sich der
Calanda wie viele Berge, die wir besucht haben. Die Ostseite ist verhältnis-
mässig sanft und von Wald und Wiese bedeckt, während die Westseite
(Taminatal) sich schroff und abweisend präsentiert. Der Bergweg führt nun
alles dem Grat entlang weiter aufwärts Richtung Gipfel. Wir befinden uns
nun in einem Geologisch interessantem Gebiet. Hier liegt gut ersichtlich die
Schliffgrenze der eiszeitlichen Gletscher, dort, wo die runden Geländeformen
durch kantige Felsstrukturen abgelöst werden. Kurz vor Punkt 2755 m.ü.M.
wird der Weg nun alpiner. Richtig ausgesetzt ist er nie. Ein bisschen Tritt-
sicher sollte man aber schon sein. Alles auf der Grathöhe bleibend , umgeht
der Bergpfad sämtliche Grathöcker gefahrlos auf der Westseite. Über Block-
schutt und Geröll erreichten wir in gespannter Erwartung das Gipfelkreuz
2805 m.ü.M. Die anschliessende Mittagspause auf dem Gipfel des Halden-
steiner Calanda, war ein Hochgenuss, vor allem dann, wenn man sich in der
Alpengeographie auskennt. Das Rheintal und die vergletscherte Silvretta im
Osten, das Häusermeer von Chur mit den bis zu den Firnbergen der Bernina
aufgestaffelten Bündner Alpen dahinter und der fjordartig eingeschnittene
Gigerwaldstausee im Westen zu Füssen von Ringelspitz und Sardona, das
sind die packendsten Bilder dieser grossartigen Rundsicht. Auf gleichem
Weg verliessen wir den Gipfel. Immer wieder gleitete der Blick während
dem Abstieg, hinunter zur Stadt Chur, die sich auf dem Delta der Plessur
ausbreitet. (Die Plessur entspringt in Arosa beim Erzhorngebiet. Dort
waren wir auch schon.) die Altstadt im Schutz des Brambrüesch, dann das
Rheinquartier, das fast nahtlos übergeht in die Weiler Haldenstein und
Felsberg auf der anderen Flussseite. Bei der Calandahütte angekommen,
nahmen wir für den Rückweg den oberen Wanderweg. Über die Alpweiden
von Chrüzboden und Cafäraboden, erreichten wir Wolfegg 2066 m.ü.M.
Bei der Wolfegg führt der Weg ein kurzes Stück steil abwärts, bis man
den Talboden von Gigers Grab und Hinter Tal erreicht hat. Danach auf
einfachem Wanderweg bis zur Vazer Alp.

Ein Aussichtsberg
erster Klasse hoch
über dem Rheintal.
Alle Zustiege
erfordern eine
gute Kondition.
Auf dem Gipfelgrat
an einigen Stellen
Trittsicherheit
von Vorteil.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/2 Std. 13,5 km
ca.1260m Aufstieg
ca.1260m Abstieg
2805m höchster Punkt
1758m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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