Wallis - Geschrieben am Sonntag, August 19, 2018 8:24 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Simplon Hospiz – Bistinepass – Sirwoltesattel – Sirwoltesee – Wyssbodenhorn – Simplon Dorf

19.8.18

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Simplon Hospiz – Bistinepass – Sirwoltesattel – Sirwoltesee – Wyssbodenhorn – Simplon Dorf

Gut haben wir im Hotel Fletschhorn in Simplon Dorf geschlafen. Nach einem
reichhaltigen Frühstück, verlassen wir das Hotel und nehmen die heutige
Wanderung in Angriff.
Hotel Fletschhorn
Mit dem Auto fahren wir hinauf zum Simplonpass 1991 m.ü.M.
Der Simplonpass ist historisches Gebiet, er gehört zu den ältesten und wichtigsten
Schweizer Alpenübergängen. Die Römer überquerten ihn ab dem 3.Jhr. n.Chr.
regelmässig als Saumweg, im 13.Jahrhundert befuhren in Mailänder Kaufleute in
grosser Zahl. Das Verkehrsaufkommen nahm nochmals zu, nachdem Kaspar Jodok
von Stockalper die Strasse im 17.Jahrhundert grosszügig ausbauen liess. Zwischen
1800 und 1805 liess Napoleon I. die Strasse zu einer Fahrstrasse ausbauen, als Teil
einer Heerstrasse von Paris nach Mailand. Die Strasse über dem Simplon die auf
Befehl Napoleons erbaut wurde, um seine Artillerie über den Pass zu befördern,
rief seinerzeit grosse Bewunderung hervor. An manchen Tagen zählte man bis zu
5000 Arbeiter auf der Baustelle. Genützt hat sie dann vor allem den Österreichern,
als sie 1815 Napoleon entgegen zogen. Bereits 1235 hatten die Johanniter ihr erstes
Hospiz unterhalb der Passhöhe gebaut.
Vom grossen Parkplatz auf dem Simplonpass folgen wir dem Wegweiser mit dem
Hinweis Bistinepass. Bald verlassen wir die alte Passroute vom Stockalperweg nach
rechts und wandern über steinige Wiesen der Bergalp hinab zu den Hütten von
Blatte 1899 m.ü.M. Der Wanderweg steigt nun an und wir erreichen die Weggabelung
bei Punkt 1923 m.ü.M. Wir biegen links ab und wandern über einen breiten Wander-
weg weiterhin aufwärts. Der Wanderweg schneidet einen steilen Hang 2033 m.ü.M.
macht einen markanten Rechtsknick, und mündet danach in das weitläufige Alpgebiet
unter dem Bistinepass. Über Punkt 2230 m.ü.M., 2292 m.ü.M. und 2331 m.ü.M.
durchqueren wir die grosse Alp Bistine. Zuletzt etwas steiler, steigen wir hinauf
zum Bistinepass 2417 m.ü.M. Linkerhand leitet uns der Wanderweg kurz hinab
auf die Westseite des Bistinepass, wo wir auf einen anderen Wanderweg stossen.
Wir biegen links ab, und wandern nun hoch über das Nanztal taleinwärts. Der Berg-
weg führt uns nun westlich um das Magenhorn herum. Von links stösst der Wander-
weg hinzu der von der Magenlücke hinunter führt. Der Bergweg quert, nun allmäh-
lich an Höhe gewinnend, die teilweise felsig-schroffe Westflanke des Galehorns.
Dabei hat man freie Sicht auf das lang gestreckte Nanztal.
Nicht zu übersehen ist die feine, fast horizontal verlaufende Linie am gegenüberlie-
genden Hang. Es handelt sich um den “Heido” eine uralte, urkundlich 1305 erstmal
erwähnte Suone, über die Felder oberhalb von Visperterminen bewässert werden.
Während dem Wandern stossen wir auf eine Herde von Schwarznasenschafe.
Die Schwarznasen sind eine Walliser Regionalrasse, die lange vom Aussterben bedroht
war, doch dank einigen Liebhabern wieder zu einer Renaissance gefunden hat. Wegen
ihrer korkenzieherähnlichen Hörner werden sie auch “Ghornute” genannt. Schwarze
Fesseln und Hufe, schwarze Flecken an den Knien, das von weissem Wuschelhaar um-
rahmte schwarze Gesicht und die schwarzen Ohren machen sie unverwechselbar. Im
Vergleich zu den gewöhnlichen weissen Alpschafe, sind die Schwarznasen hingegen
echte Walliser, deren Spuren man bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen kann. Die
Pflege der Tradition, vor allem aber Charakter und Schönheit der Schwarznasen haben
ihnen das Leben gerettet.
Bei der Weggabelung Punkt 2482 m.ü.M. biegen wir links ab, und erreichen über
einen guten Bergpfad der Sirwoltesattel 2620 m.ü.M. Am Sirwoltesattel wechselt
man wieder auf die Ostseite des Bergkamms, der das Nanztal vom Simplon trennt.
Leicht abwärts wandern wir nun an diverse kleine Seen vorbei. Vorbei am fast aus-
getrockneten Sirwoltaweiher 2437 m.ü.M. erreichen wir nach diesem kurzen Abstieg
den türkisblauen Sirwoltasee 2452 m.ü.M. Mit Blick hinauf zum Griessernuhorn,
legen wir bei diesem schönen Bergsee eine kurze Pause ein. Die Markierungen leiten
uns danach über eine Gletschermoräne zu einem steilen, felsdurchsetzten Hang.
Der Wanderweg wird nun definitv alpiner. Über Blockschutt und Geröll geht es
aufwärts bis zur Wegkreuzung bei Punkt 2452 m.ü.M. Was für eine schöne Aussicht
hinunter zum Simplonpass! Fast 200 mühsame Höhenmeter steigen wir nach der
Weggabelung weiter aufwärts, bis wir den flachen Gipfel des Wyssbodenhorn
2623 m.ü.M. erreichen. Hier oben empfängt uns eine traumhafte Aussicht. Wir
blicken über den ganzen Simplonpass. Am Horizont grüssen die Berner- und
Walliser Hochalpen mit Bietschhorn, Nesthorn und Aletschhorn. Nicht zu verges-
sen der Hübschhorn und der Monte Leone rechts von uns. Der Blick in das unbe-
kannte Italien mit dem Val Divedro ist sehr schön. Eine Pfadspur und Markie-
rungen leiten uns nun alles am Kamm entlang abwärts. Der Tiefblick zur Simplon-
passstrasse ist atemberaubend. Vorbei an Punkt 2467 m.ü.M. erreichen wir die
Alp Wysse Bode. Wir durchqueren die Alp und erreichen die Geländestufe von
Galu, die über eine kleine Furche überquert wird. Dahinter führt der Weg im
Zickzack über die Wiesenhänge von Furgghalte weiter bergab zum Rossbodenstafel
1933 m.ü.M. in herrlicher Lage unter dem mächtigen Fletschhorn. Die Alp hat
Strassenanschluss und der Wanderweg kürzt die weiten Schleifen der Asphaltspur
ab. Bei Punkt 1749 m.ü.M. überqueren wir zum vierten mal die Strasse, biegen
rechts von der Strasse ab, und durchqueren auf einer Moräne absteigend, einen
schönen Lärchenwald. An der Mündung des Seitentals tangieren wir ein mächtiges
Trümmerfeld, den Überrest eines verheerenden Bergsturz von 1901. Damals
brachen rund 800′000 m3 Eis, Fels und Geröll am Rossbodengletscher ab, die
den Talgrund fast 100m hoch verschütteten. In Egga 1580 m.ü.M., das bei der
Katastrophe weitgehend zerstört wurde, kann man die Wanderung beenden und
in das Postauto steigen. Wie eingeplant wandern wir aber weiter.
Über den Stockalperweg
Stockalperweg
erreichen wir dann Simplon Dorf 1475 m.ü.M. Nach einer Kaffeepause steigen
wir in das Postauto, das uns wieder zum Simplonpass hinauf fährt. Nach einer
schönen Autofahrt erreichen wir das Hotel Tenne in Gluringen.
Hotel Tenne
In diesem Hotel haben wir danach diverse Nächte übernachtet.
Empfehlenswertes Hotel, schönes Zimmer, für unsere folgenden
Wanderungen sehr gut gelegen.

Ausgeprägte alpine Wanderung
auf teilweise rauen Wegen mit
herrlichen Ausblicken auf die
Berge rund um den Simplonpass.
Trittsicherheit und Ausdauer
sind erforderlich.
Einmalig der zwischen
Steilwänden versteckte
Kessel des Sirwoltesees.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 3/4 Std. 17,8 km
ca.1130m Aufstieg
ca.1630m Abstieg
2623m höchster Punkt
1470m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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