Wallis - Geschrieben am Mittwoch, Juli 20, 2016 21:13 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Verbier – Pierre Avoi

20.7.16

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Verbier – Pierre Avoi

Mit dem Auto bis nach Verbier 1490 m.ü.M. der berühmte Wintersportort im Wallis.
Verbier
In Verbier kaufen wir schnell noch etwas zum Essen ein und los geht unsere heutige Wanderung.
Hoch über dem vorderen Val de Bagnes schmiegt es sich sonnenverwöhnt in eine markante
Geländeschüssel. An diesem Halbrund orientiert sich unsere heutige Tour, die am Pierre Avoi -
den grandiosen Aussichtsfelsen hoch über dem Rhônetal den Höhepunkt markiert. Aus dem
Zentrum von Verbier orientieren wir uns nach Westen. Vorbei am Centre Sportiv, und dem
Weiler Patier, leitet die Asphaltstrasse uns zu einer Forsttrasse. Hier biegen wir rechts ab und
laufen über einen breiten Waldweg Punkt 1508 m.ü.M., zum Aussichtspunkt
St-Christophe 1583 m.ü.M. mit seiner kleinen Kapelle. Hoch über dem Val de Bagnes thront diese
Kapelle, und bietet ein grandioses Panorama. Die Kapelle St.Christope lädt zum Verweilen ein.
Wir wandern aber weiter. Unser Ziel ist ja der Pierre Avoi. Der Pierre Avoi gehört in das
Tourenprogramm jedes Wanderers, der auf aussergewöhnliche Ziele aus ist. Die Besteigung
dieses Monolithen, die durch die in den Fels gehauenen Stufen erleichtert wird. ist ein besonderes
Erlebnis. Über einen Waldweg geht es nun in Kehren Richtung Norden, steiler aufwärts, bis wir die
Ruinen des Château 1751 m.ü.M. erreichen. Die ehemalige Burg gehörte im Mittelalter dem Kloster
St.Maurice und bot Schutz bei Krieg und Pest. Ein paar Wegminuten nach Le Château erreichen wir
eine Wegkreuzung. Hier biegen wir links ab und laufen nun über eine breite Forststrasse Richtung
Curala. Kurz danach biegen wir rechts ab und wandern weiter durch den Wald – nun wieder
steiler – aufwärts bis wir auf die alte Wasserleitung Bisse du Levron stossen. Entlang dieser wandern
wir im Wald fast eben an die Geländekante Chute de Bisse 1910 m.ü.M. mit atemberaubendem
Tiefblick in den Felsenkessel bei Levron. Tatsächlich wurde in früherer Zeit das Wasser quer durch
diese chaotische Felslandschaft aus dem Gebiet des Mont Fort nach Levron geführt. Wer einen Blick
über die steil abbrechende Kante wagt, wird es nicht glauben mögen – lebensgefährlich waren die
Bedingungen unter welchen diese Leitungen gebaut und gewartet werden musste! Von der
Aussichtsplattform geniessen wir eine traumhafte Aussicht ins Val de Bagnes. Wir verlassen den
alten Bewässerungskanal und biegen sofort links ab. Steil und schweisstreibend geht es nun durch
den Wald aufwärts. Rechts von der Abbruchkante, gewinnen wir weiter an Höhe, treten aus dem
Waldheraus 2035 m.ü.M., und passieren den Abzweig nach La Marlene. Weiter über den grünen
Gratrücken Richtung Norden steil aufwärts, passieren wir in freiem Gelände Punkt 2136 m.ü.M.
Kurz danach verlässt der Bergpfad die Abbruchkante und biegt leicht rechts haltend in die kleine
Ebene von Comba Plane 2305 m.ü.M. ein. Darüber erhebt sich keck und schroff der Pierre Avoi.
Hoch über Martigny thront der massive Fels des Pierre Avoi. Von diesem klassischen Aussichtspunkt
geniesst man einen eindrücklichen Tiefblick in die Rhônebene. Weiter aufsteigend durchqueren wir
auf der Südwestseite einige Gendarmen und Wändchen, Clochetons du Pierre Avoi genannt. Man
könnte meinen man sei in den Dolomiten. Wie durch ein kleines Labyrinth schlängelt sich nun der
Bergweg durch dieses Felstrümmer-Gelände. Nach dieser interessanten Passage erreichen wir den
südöstlichen Fuss des Gipfelaufbaus. Der felsige Gipfelkopf dieser einmaligen Aussichtskanzel des
Unterwallis ist wie ein riesiger Zuckerstock dem sanfteren Grasgrat aufgesetzt. Seine steilen Wände
flössen Respekt ein und lassen eine Besteigung unmöglich erscheinen. Das ist sie aber nicht. Die
letzten 50 Meter auf den felsigen Gipfelkopf sind mit Metalleitern, Ketten, Geländer und Stufen sehr
gut gesichert und so auch für Bergwanderer begehbar. Der Name Pierre Avoi kommt wahrscheinlich
von Pierre Avoua, Pierre Aigue, auf Lateinisch petra acuta, was zutreffend spitzer Stein bedeutet.
Man könnte sich aber ebenso vorstellen, dass sich der Name von “pierre a voir”, Stein zum Schauen
ableitet. Wir lassen die Wanderstöcke und die Rucksäcke beim Einstieg liegen und beginnen mit dem
Aufstieg. Der “Weg” ist wirklich sehr gut abgesichert. Einzig die speckigen Treppenstufen laden zur
Vorsicht ein. Wer nicht über die entsprechende Trittsicherheit verfügt, kann den Abstecher freilich
auch auslassen. Nach diesem einfachen Aufstieg, stehen wir auf dem Pierre Avoi 2473 m.ü.M. Als
frecher Felsspitz fällt der Pierre Avoi schon vom Rhônetal her auf, doch von seiner Südostseite kann
er überraschend leicht bestiegen werden und bietet einen eindrucksvollen Rundblick über die
Westseite des Wallis. Gegenüber die Ausläufer der Berner Alpen. Im Südwesten zeigt sich die
Mont-Blanc-Gruppe und im Süden haben wir freien Blick auf das Eisgebirge des Grand Combin und
die Aiguille d’Argentière. Die Aussicht über das 2000 Meter tiefer gelegene Rhônetal ist phänomenal.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, das wir diesen Berg praktisch bei allen anderen
Wanderungen oder Bergtouren im Wallis, immer wieder erspähen konnten. Nachdem wir uns
sattgesehen haben, geht es wieder über den gesicherten Abschnitt abwärts. Wir packen unsere
Rucksäcke und Wanderstöcke nehmen auf einer Wiese neben dem Wanderweg Platz, und
geniessen bei traumhafter Aussicht das mitgenommen Mittagessen. Unterhalb des Gipfelaufbau
setzt sich die Route auf einen schönen, kammnahen Weg fort. Wir steigen in den Col de la
Marlene 2315 m.ü.M. ab und nähern uns in leichter Gegensteigung der Seilbahnstation
Savoleyres 2354 m.ü.M. Wir lassen die Bergstation hinter uns und steuern mit einem abfallenden
Kiesweg den Sattel Croix de Coeur 2173 m.ü.M. an. Hier befindet sich ein Restaurant und mehrere
Routen ziehen teilweise parallel weg. Am bequemsten ist jene breite Trasse, die quasi horizontal die
Flanken schneidet. Mit einem Tunnel zwischendurch 2173 m.ü.M. und den Grand Combin immer vor
den Augen, geht es kilometerweit dahin Punkt 2179 m.ü.M. und Punkt 2183 m.ü.M., bis wir bei
Les Ruinettes 2192 m.ü.M., einen weiteren Seilbahnkomplex und den Endpunkt unserer
phänomenalen Wanderung erreichen. Beim schönen Berggasthaus mit traumhafter Aussicht auf die
Dents du Midi und die Aiguille d’Argentière geniessen wir ein kühles Bier. Mit der Seilbahn schweben
wir danach bequem hinunter nach Verbier.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir das Boutique Hotel in Martigny.
Boutique Hotel Martigny
In diesem sehr schönem und modernen Hotel haben wir übernachtet. Sehr empfehlenswert.

Weitgehend leichte Bergwanderung.
Aufstieg durch Wald- und Wiesengelände,
am eigentlichen Höhenweg gute, oft breite
Wanderwege ohne wesentliche
Höhenunterschiede. Trittsicherheit auf
dem Pierre Avoi. Wegen dem dichten
Wegnetz bei Abzweigungen gut auf die
Wegweiser und Markierungen achten.
Abwechslungsreiche Gratwanderung
mit traumhaft schöner Panoramaschau.
Gipfelkopf luftig, exponiert aber mit
Leitern und Ketten sehr gut gesichert.
Der Gipfelaufbau erfordert trotz
Drahtseilen Trittsicherheit. Auch auf
dem Gipfel selbst ist Vorsicht geboten.
Er bietet zwar viel Platz, fällt jedoch steil ab.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 Std. 14,2 km
ca.1340m Aufstieg
ca.640m Abstieg
2472m höchster Punkt
1450m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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