Tessin - Geschrieben am Freitag, September 20, 2013 22:55 von Franco - 0 Kommentare

Wanderung San Carlo – Capanna Piano delle Creste – Laghi Antabia

20.9.13

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung San Carlo – Capanna Piano delle Creste – Laghi Antabia

Mit dem Auto sind wir bis nach San Carlo 938 m.ü.M. im Val Bavona gefahren. Das
Val Bavona gilt als eines der wildesten Täler des Tessins, und schon in früheren Ze-
iten drohten ständig Überschwemmungen und Lawinenabgänge, die den Bewoh-
nern das Leben schwer machten. Das Bavonatal ist ein typisches Gletschertal, mit
tiefem Einschnitt in die Alpenkette. Das Bavona Tal endet in San Carlo und von dort
aus lassen sich schöne Wanderungen in die Hochtäler ringsum unternehmen. Eines
der sanftesten von ihnen ist das Val d’Antabia, das sich bis unter die Südseite des
Basòdino hinaufzieht und in das Piano delle Creste übergeht, wo uns eine äusserst
reizvolle Unterkunftshütte und ein paar Bergseen erwarten. Das Val Bavona ist
reich an «Splüi» (Wohn oder Lagerhöhlen unter Felsblöcken). Der interessanteste
Aspekt sind die zyklopischen Felsblöcke auf dem Talboden. Viele Blöcke sind in die
ruralen Häuser (Rustici) integriert. Die noch intakten und in sich geschlossenen
Weiler im Tal sind die ursprünglichsten Zeugen für die Lebensart vergangener und
noch heutiger Zeit. Der Weg beginnt vor der Brücke über die Bavona, vor den ersten
Häusern von San Carlo. Wir wandern zuerst ein Stück durch lichten Wald, müssen
dann aber bald eine steile Felsstufe, teilweise auf zahllosen kühn angelegten Stein-
treppen überwinden, hinter der wir die Hütten von Olmo, 1145 m.ü.M. erreichen.
Von dort auf steilem Pfad weiter, überwiegend durch Buchenwald, hinauf zu den
Hütten von Muglieröö, 1495 m.ü.M. Allmählich lichtet sich der Wald, der im obe-
ren Abschnitt aus Lärchen besteht, und wir haben freie Sicht 1685 m.ü.M. auf die
Südabdachung des langen Basòdino-Ostgrates auf der einen und auf die tief ein-
geschnittene Schlucht des Ri d’Antabia auf der anderen Seite. Begleitet vom mun-
teren Murmeln der Bergbäche, erreichen wir über den alten Alpweg weiter oben
kurz vor Corte Grande eine markante Bachrunse (Vorsicht bei hohem Wasser-
stand) 1802 m.ü.M. Nach einigen Serpentinen ist die Alpsiedlung Corte Grande
1914 m.ü.M., mit seinem grossen Holzkreuz und damit die Waldgrenze erreicht.
Der Weg legt sich nun zurück, und über die Weiden der Alpe d’Antabia
2012 m.ü.M. gelangen wir hinauf zur wundervolle Hochebene mit Torfmoor Piano
delle Creste, wobei wir zuerst auf der rechten Seite des Baches wandern, den wir
jedoch kurz vor Erreichen der Schutzhütte auf 2108 m.ü.M. nach links überschrei-
ten. Ein herrliches Bergpanorama nimmt uns hier oben gefangen. Und zur Krö-
nung des ganzen wandern wir von den beiden Hütten linker Hand noch die
letzten 20 Min. hinauf zu den Laghetti d’Antabia 2126 m.ü.M. und 2216 m.ü.M.
Hier oben haben wir die Mittagspause eingelegt. Während dem Mittagessen
sprachen wir über das Val Bavona und San Carlo. San Carlo, das hinterste Dorf
im Val Bavona, ist von steilen bis überhängenden Wänden umgeben. Kaum
vorstellbar, dass der Aufstieg von San Carlo durch das Val d’Antabia in eine Welt
der Idylle mit Weiden und Seelein führt. Die Capanna Pian di Crest liegt inmit-
ten dieser Welt, einer Ebene, auf der sich die Wollgräser im Winde wiegen und
sich markante Gipfel, wie des Modela, des Kalberhorns, des Fiorara und des
Pizzo Sologna in den Wassern spiegeln. Wir Blickten zum Basòdino hinüber.
Er ist der zweithöchste Tessiner Berg und jener mit der grössten Vergletsche-
rung. Wir blickten hinüber zum Tamierpass. Der Tamierpass heisst auch
Passo dei Vitelli, weil die Älpler von Pian di Crest zwischen 1800 und 1900
diesen Schneepass jeweils mit Kälbern überschritten, um sie im Val Formazza
zu verkaufen. Nach dieser Mittagsrast liefen wir wieder zurück zur Capanna
Piano delle Creste.
Capanna Piano delle Creste
Das Rifugio Piano delle Creste entstand aus den Ställen der 1969 aufgegebenen
Alpe d’Antabia. Hier legten wir eine Kaffeepause ein und sprachen lange Zeit
mit einem Schäfer, der seine Tiere zusammentrieb, um sie einen Tag später ins
Tal zu bringen und von dort weiter als Bio Lammfleisch bei einem Grossverteiler
zu verkaufen. Wir verabschiedeten uns vom Schäfer und vom Hüttenwart und
machten uns auf den Heimweg. Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg. In
Cavigliano haben wir im sehr schönem Hotel Tentazioni unser Zimmer bezogen.
Schlafzimmer und Bad sehr schön.
Hotel Tentazioni
Dario ein sehr freundlicher und zuvorkommender Gastgeber. Wir fühlten uns
sofort wohl. Für das Nachtessen fuhren wir ins nahgelegene Ascona zum ganz
speziellen Grotto Baldoria.
Grotto Baldoria
Keine Menükarte nichts kann bestellt werden. Es wird das gegessen was der
Besitzer auf den Tisch bringt. Empfehlenswert.

Markierter Bergweg
mit einigen steilen Passagen.
Der Aufstieg verlangt eine
ordentliche Kondition.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std. 10,8 km
ca.1380m Aufstieg
ca.1380m Abstieg
2216m höchster Punkt
938m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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