Wallis - Geschrieben am Donnerstag, Juli 27, 2017 19:03 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Bourg St.Pierre – Cabane du Vélan – Cabane de Valsorey – Bourg St.Pierre

27.7.17

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Bourg St.Pierre – Cabane du Vélan – Cabane de Valsorey – Bourg St.Pierre

Tag I
Mit dem Auto bis nach Bourg St.Pierre 1632 m.ü.M. Hier sind wir schon durchgelaufen
als wir die Via Francigena in der Schweiz gemacht haben.
Wir laufen durch das kleine Dorf und biegen bei der kleinen Kirche links ab. Durch klei-
ne Gassen verlassen wir Bourg St.Pierre. Über eine kleine Teerstrasse unterqueren wir
mittels einer Unterführung die Schnellstrasse die zum Grossen Sankt Bernhard führt.
Etwas oberhalb der Schnellstrasse Punkt 1664 m.ü.M., biegt der Wanderweg rechtshal-
tend ins Valsorey.
Der Kessel von Valsorey zählt zu den ganz besonders eindrucksvollen Hochgebirgstälern,
umrahmt von schroffen Felsflanken, gestaltet von wilden Gletscherströmen und hoch
überragt von Vélan und Combin. Trotzdem wird auch hier noch weit hinauf Viehwirtschaft
betrieben, was der herben alpinen Umgebung zumindest im unteren Bereich einen etwas
lieblicheren Akzent gibt.
Eine weite Schleife der Alpstrasse kann durch den Wanderweg abgekürzt werden. Unter-
halb von La Delise 1827 m.ü.M. kreuzen wir die Alpstrasse und wandern weiter taleinwärts.
Nur noch wenig ansteigend und immer auf der Nordseite oberhalb des Talbodens, errei-
chen wir über diesen Sonnenhang die Alphütten von Cordonne 1834 m.ü.M. Vorbei an
Punkt 1933 m.ü.M. durchqueren wir auf der orographisch rechten Seite des Valsorey Bach,
die Alpweiden von Plan de Botse. Hoch über uns die Pointe de Penne. Dort oben werden
wir morgen zurück nach Bourg St.Pierre wandern. Über einige kurze Steilstufen erreichen
wir eine kleine Schlucht. Das Überqueren des Torrent de la Trouye kann nach Regentagen
schwierig oder nicht machbar sein. Aus diesem Grund kann hier über eine Brücke der
Valsorey Bach überquert werden, und so den Torrent de la Trouye umgehen. Wir bleiben
auf dem Hauptweg und erreichen kurz danach eine Weggabelung. Hier zweigt nach links
am Chalet d’Amont vorbei der steile Anstieg zur Cabane de Valsorey am Grand Combin ab.
Unser Weg führt rechts durch diese kleine Schlucht und schon bald erreichen wir die
Schwemmebene am Zusammenfluss der Bäche des Valsorey- und des Tseudetgletschers.
Ab hier ist die Cabane du Vélan mit dem eigenwilligen Baustil ersichtlich. Wie der Name
vermuten lässt, ist die Cabane du Vélan der übliche Stützpunkt für die Besteigung des
Mont Vélan, eines der schönsten Gletscherberg im Süden des Grand Combin.
Bei Punkt 2154 m.ü.M. überqueren wir über eine kleine Brücke den Valsorey Bach. Der
weiterhin einfache Wanderweg führt rechts in eine von der Seitenmoräne des Tseudet-
gletscher gebildeten Talmulde 2258 m.ü.M. In grossen und steilen Kehren führt uns nun
der Wanderweg hinauf zum Kamm dieser riesigen Moräne. Wir passieren die Weggabe-
lung des Weges das zur Cabane de Valsorey führt, und stehen danach direkt auf dem
Moränenkamm. Hier tut sich ein wilder Tiefblick zur Gletscherzunge des Glacier du
Tseudet auf. Eis und Fels soweit das Auge reicht. Alles am Moränenkamm entlang, er-
reichen wir kurze Zeit später, die futuristisch gestaltete Cabane du Vélan 2642 m.ü.M.
SAC Cabane du Vélan
Mir melden uns an und beziehen unsere Schlafkojen. Wir haben Glück. Die Hüttenwärtin
hat uns ein 8-er Zimmer zugeteilt, wo nur wir schlafen werden. Wir sind super glücklich
das Zimmer nicht mir Schnarcher teilen zu müssen. Wir machen uns frisch, ziehen sau-
bere Kleider an, und setzen uns danach auf der schönen Terrasse. Bei einem Glas Weiss-
wein und ein Käse- Wurstplätchen lassen wir es uns gut gehen. Die Cabane ist urgemü-
tlich und wird gut geführt. Die Aussicht von der Terrasse aus, auf die Südseite des Grand
Combin, und rechts auf die Eiskappe des Mont Vélan hinterlässt einen gewaltigen Ein-
druck. Das Nachtessen ist gut und reichlich. Wie so oft entstehen mit der Zeit interessan-
te Gespräche mit anderen anwesenden Wanderer. Nach einem unterhaltsamen Abend,
gehen wir zu Bett.

Relativ einfache
Wanderung zu einer
sehr schön gelegene
moderne Hütte.
Die alpine Umgebung
ist gigantisch.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 Std. 7 km
ca.1070m Aufstieg
ca.60m Abstieg
2642m höchster Punkt
1632m tiefster Punkt

28.7.17
Tag II
Frühmorgens packen wir unsere Rucksäcke, nehmen das Frühstück zu uns, verabschieden
uns danach vom Hüttenwart und beginnen die Wanderung die uns zuerst zur Cabane de
Valsorey führen wird.
Mit dem Besuch der Cabane du Vélan und der Cabane de Valsorey hat man ideale Aussich-
ten auf beide Massive, den Combin von Südwesten und den Vélan von Norden, und dies
dann sowohl bei Morgen- als auch bei Abendlicht, fotogener kann man diese Berge nicht
mehr präsentiert bekommen.
Von der Hütte geht es zuerst ein Stück am Moränenkamm abwärts, bis wir auf die Weggabe-
lung stossen. Links der riesigen Moräne abwärts, führt der Wanderweg nach Bourg St.Pierre.
Über diesen Weg sind wir gestern hinaufgestiegen. Wir lassen den Anstiegsweg zur Cabane
du Vélan links liegen und laufen auf dem Moränenkamm weiter geradeaus. Über den Morä-
nenkamm verlieren wir an Höhe und verlassen auf ca. 2400m rechts abbiegend, die vom
Glacier de Tseudet geformte Moräne. Der Pfad ist nun ein bisschen ruppig, zeitweise ist er
nicht ersichtlich, Markierungen sind spärlich angebracht, schwache Wegspuren leiten uns
aber sicher in die richtige Richtung. Eine Brücke über den Torrent de Valsorey zeigt einem
zusätzlich in welche Richtung man laufen muss. Wir durchqueren die schuttbedeckte Ebene
des früheren Zusammenflusses von Valsorey- und Tseudetgletscher. Über die schon erwähn-
te Brücke überqueren wir den Gletscherabfluss des Valsorey- und Tseudetgletscher. Da sich
die beiden Gletscher zurückgezogen haben, wird hier kein Gletscher mehr überquert. Oben
am Hang ist der Weg der vom Chalet d’Amont zur Valsorey Hütte hinaufzieht gut ersichtlich.
Der Wegweiser bei der Weggabelung wo unser Wanderweg hinzu stösst, ist auch gut ersich-
tlich und weist uns sicher in die richtige Richtung. Zusätzlich sind nun auch die Markierun-
gen genügend vorhanden. Über eine steile Grasflanke verlassen wir die steinige Ebene, und
stossen bei der Weggabelung auf den Hüttenweg der zur Cabane de Valsorey führt. Wir bie-
gen rechts ab und erreichen bald die grüne Ebene bei Les Grands Plans 2529 m.ü.M. Über
die Wiese mit einigen Felsblöcken führt der Weg auf die Rippe zu, auf der hoch droben die
Hütte zu sehen ist. Der Hüttenanstieg zur Cabane de Valsorey wird uns zu einem grossarti-
gen Aussichtsplatz in der Südflanke des Combin-Massiv führen. Der grosse Höhenunter-
schied fordert jedoch so manchen Schweisstropfen. Da die obersten 400 Höhenmeter über
eine steile Südwest ausgerichtete Flanke in vielen Zickzacks hinaufführen, könnte das an
warmen und sonnigen Tage ganz schön an die Substanz gehen. Da macht es absolut Sinn
möglichst früh zu starten.
Bei Punkt 2614 m.ü.M. biegt der Hüttenweg von der grünen Ebene links weg, um dann in
der von Schutt beherrschten Flanke linker Hand dieser Rippe in Zickzacks aufzusteigen.
Im oberen Bereich, kurz nach Punkt 2795 m.ü.M. führt der Weg dann ein Stück auf der
Rippe entlang weiter aufwärts. Kurz unterhalb der Cabane erreichen wir die Weggabelung.
Wir lassen die Rücksäcke liegen und steigen das kurze Stück zur Cabane de Valsorey
3030 m.ü.M. auf.
SAC Cabane de Valsorey
Der Aufstieg zur Cabane de Valsorey kann sich in jeder Hinsicht mit einer Gipfeltour ver-
gleichen lassen. Natürlich kann man hier oben Übernachten, allerdings sollte man dies
nicht gerade an einem schönen Hochsommer-Wochenende machen. Viele Bergsteiger
steigen dann auf den Combin und es kann dann in der Hütte durchaus eng werden. Bei
einem traumhaften Panorama mit Blick auf den Mont Vélan geniessen wir ein Früchte-
kuchen und einen Kaffee. Nach dem Besuch der Hütte steigen wir wieder bis zur Weg-
gabelung kurz unterhalb der Hütte ab. Um nach Bourg St.Pierre zurück zu gelangen,
steigen wir nun nicht weiter ab, sondern nehmen nun den, vom Hüttenwart angelegten
Panoramaweg über die Pointe de Penne unter die Füsse. Wir schultern unsere liegen-
gelassene Rucksäcke und biegen bei der Weggabelung rechts ab. Über Geröll und Schutt
überqueren wir den Südhang des Les Botseresses. Problemlos erreichen wir die Berg-
schulter des Les Botseresses das tief ins Tal hinunterfällt. Das durchschreiten dieser stei-
len etwas verwinkelten Felswand ist etwas unangenehm, sollte aber für geübte Bergwan-
derer kein Problem darstellen. Trittsicher und schwindelfrei sollte man aber schon sein.
Die paar ausgesetzten Stellen sind gut mit Ketten gesichert. Dieser Hochgebirgspfad ist
perfekt ausgebaut und markiert. Hier kann man sich nicht verlaufen. Bei Nässe oder
Schnee aber heikel. Hat man Punkt 2949 m.ü.M. erreicht, ist das mit Abstand anspruch-
svollste Teilstück hinter einem. Dieser eher neue Wanderweg hat nicht umsonst den
Übernamen Panoramaweg erhalten. Ein Weg ist er eher nicht, sondern ein Hochgebirgs-
pfad in urtümlichem Gelände, was aber das Panorama betrifft, ist es einfach grandios
umwerfend. Um die andere sehr steile Bergschulter des Les Botseresses zu umgehen,
verlieren wir nun an Höhe. Vorbei an Punkt 2689 m.ü.M. zieht der Bergpfad nun in den
riesigen steinigen Kessel von Grande Penna. Wir überqueren den Torrent de la Trouye.
Dieser Wildbach haben wir gestern beim Aufstieg zur Cabane du Vélan im Talboden über-
schritten. Der Weg führt nun über Blockschutt Richtung Six du Chardon. Rechterhand
erkennt man den Col des Maisons Blanches und die Eisabstürze des Combin de Valsorey.
Dieser grosse steinige Kessel wird umrahmt von Grande Aiguille, le Moine und Petite
Aiguille. Der Bergpfad zieht nun wieder leicht abwärts um danach über einen Gegenan-
stieg die Aussichtsterrasse bei Punkt 2699 m.ü.M. unterhalb des Beaufort zu erreichen.
Bei einer umwerfenden Aussicht legen wir hier die Mittagspause ein. Grandes Jorassses,
Aiguille de Triolet, Mont Dolent, Tour Noir, Aiguille d’Argentière, Aiguille du Chardonnet
und Aiguille du Tour können wir während der Pause bestaunen. Auf fast gleichbleibender
Höhe durchqueren wir die steile Mulde des Beaufort und erreichen über einen steilen
Berghang die Pointe de Penne 2782 m.ü.M.
Auf einzelnen Karten und Wanderbücher ist das Teilstück zwischen Pointe de Penne und
Tita de Bou weiss-blau-weiss eingezeichnet. Auch wird erwähnt, das Trittsicherheit in
steilem Gelände verlangt wird. Was wir aber vor uns sehen, ist etwas ganz anderes. Wir
waren auf schwieriges Gelände eingestellt, was wir aber sehen ist ein traumhaft schöner
Gratweg, der unserer Meinung nach, nie ein T4 Wanderweg ist.
Bei einer traumhaften Aussicht durchschreiten wir diesen Verbindungsgrat 2706 m.ü.M.,
zwischen Pointe de Penne und Tita de Bou. Die Dents du Midi tauchen vor uns auf. Dieser
Berg möchten wir auch gerne besteigen. Auch die Pyramide des Le Catogne ist sehr gut
ersichtlich. Dieser Berg haben wir unterdessen auch bestiegen. War einfach traumhaft
dort oben zu stehen. Bei der Tita de Bou 2586 m.ü.M. legen wir eine kleine Pause ein.
900 Höhenmeter tiefer ist Bourg St.Pierre ersichtlich. Der steile aber ungefährliche
Bergweg bringt uns danach auf der orographisch linken Seite des Torrent de la Croix.
Auf der anderen Seite des Bergbaches ist die schöne Alphütte von Challand d’en Haut
2222 m.ü.M. ersichtlich. Der Wanderweg macht nun einen markanten Linksbogen zu
den Alpweiden von Challand. Über eine breite Alpstrasse geht es nun knieschonend
über Punkt 2070 m.ü.M. abwärts. Die Alpstrasse führt über Punkt 1986 m.ü.M. eine
grosse Kehre durch, die man nicht abkürzen kann. Wir bleiben auf der Alpstrasse und
erreichen die nächste Kehre. Hier laufen wir weiter geradeaus und erreichen nach ein
paar Meter die Weggabelung bei Punkt 1879 m.ü.M. Hier biegen wir links ab und wan-
dern nun durch einen traumhaft schönen Lärchenwald, über Punkt 1780 m.ü.M. ab-
wärts, bis wir Bourg St.Pierre 1632 m.ü.M. erreichen.
Eine wunderschöne eher unbekannte Wanderung geht zu Ende.
Mit dem Auto fuhren wir danach nach Bürchen zum Bürchnerhof.
Hotel Bürchnerhof
Herzlich wie immer werden wir durch Frau und Herr Lehner empfangen. Wieder
erhalten wir ein sehr schönes Hotelzimmer. Alles sehr sauber und mit Liebe de-
koriert und gestaltet. Nach dem auspacken und Duschen, laufen wir zur schönen
Gartenterrasse und geniessen bei traumhafter Temperatur ein Bürchner Bier.
Wie abgemacht erscheinen Uli und Hanspeter. Mit Ihnen werden wir morgen eine
Bergtour durchführen. Kurz danach werden wir zu unserem Tisch im Restaurant
geführt. Das Nachtessen war sehr gut und die Bedienung super. Zufrieden schliefen
wir im schönen und bequemen Bett ein.

knackige Hochgebirgs-
wanderung auf gut
markierten und perfekt
ausgebauten
Hochgebirgspfad.
Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit in
steilem Gelände von Vorteil.
Traumhaft schöner
Panoramapfad.
Elementare alpine
Erfahrung von Vorteil.
Bei Nässe oder
Schnee heikel.
Ausgesetzte Stellen
sind Ketten gesichert.
Eventuell braucht man die
Hände fürs Gleichgewicht.
Zum Teil exponierte Stellen
mit Absturzgefahr,
Geröllflächen, weglose
Schrofen.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 1/4 Std. 16 km
ca.950m Aufstieg
ca.1850m Abstieg
3030m höchster Punkt
1632m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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