Bern - Geschrieben am Freitag, Juni 29, 2012 20:40 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Strüssligrat – Stockhorn – Möntschelespitz – Leiterenpass – Wasserscheide

29.6.12

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Stockhorn – Müntschelespitz – Leiterenpass – Wasserscheide

Mit dem Zug von Thun bis nach Erlenbach im Niedersimmental. Mit der Seilbahn
fuhren wir danach bequem bis zur Mittelstation Chrindi 1637 m.ü.M. Von der
Mittelstation Chrindi konnten wir den Stockhorn bestaunen. Der Stockhorn im
Simmental ist mehr als ein Berg mit einer Luftseilbahn.
Stockhorn
Der Stockhorn ist der Hausberg von Thun. Der Stockhorn ist eine Welt für sich.
Eine Welt, die auf der Chrindi beginnt. Zugleich ist Chrindi Ausgangspunkt eines
kleinen Wanderparadies zwischen zwei malerischen Seelein, die in eine breite Ge-
ländeterrasse eingebettet liegen. Sie heissen Hinterstocken- und Oberstockensee,
und dass sie da liegen, ist an sich erstaunlich genug. Denn das Stockhorn ist ein
Kalkgebirge, und Kalk hat bekanntlich die Eigenschaft, so löchrig zu sein wie ein
Emmentaler Käse. Entsprechend sucht man bei den beiden Stockhornseen verge-
blich nach einem oberirdischen Abfluss. Auffallend durch seine Gestalt, berühmt
wegen seines Pflanzenreichtums und seiner umfassenden Fernsicht, das ist der
Stockhorn.
Von der Mittelstation ist es möglich, mit der Seilbahn, bis zum Stockhorn hinauf
zu fahren. Wir wollten aber das Gebiet um die beiden Seen entdecken. Unsere
Wanderung führte uns zuerst kurz abwärts, bis wir die grüne Mulde vom Hinter-
stockensee erreicht hatten Rechts um den Hinterstockensee herum, links an Punkt
1631 m.ü.M. vorbei, führte uns der Wanderweg durch einen prächtigen Bergwald
zur Alp Oberstocke 1776 m.ü.M.
Berggasthaus Oberstockenalp
Kurz nach dem gemütlichen Berggasthaus Oberstockenalp, hat man 2 Möglich-
keiten. Entweder umgeht man den Stockhorn und wandert direkt zur Oberi
Walalp, oder man nimmt den steilen Strüssligrat unter die Füsse und erreicht
so den Stockhorn. Wir nahmen wie geplant den steilen aber lohnenden Aufstieg
über den Westgrat, den sogenannten Strüssligrat unter die Füsse. Über Punkt
1957 m.ü.M. verläuft der nicht sehr gute Weg, zum Teil etwas anspruchsvoll
über Felsen. Die Aussicht hinüber ins Gantrischgebiet und in die Hochalpen
ist wirklich grandios. Zwischen dem Gurnigelgebiet und dem Simmental erhe-
bt sich die imposante Gantrischkette, zu der auch der markante Felsgipfel des
Stockhorns gehört. Entlang dieser Kette führt ein Höhenweg, der zu den Klas-
sikern unter den Höhenwanderungen gehört. Aber alles schön der Reihe nach.
Über Punkt 2046 m.ü.M. erreichten wir die Wegkreuzung bei Punkt 2043 m.ü.M.
Hier könnte man in die Oberi Walalp links abbiegen und so den Stockhorn aus-
lassen. Wir liefen aber geradeaus und erreichten kurze Zeit später den Stockhorn
2190 m.ü.M. Wer hier oben steht, ist von der herrlichen Rundsicht überwältig:
Vom Moléson im Westen reicht die Sicht über Kaiseregg, Gantrischkette, Jura,
Emmentaler Berge, Glärnisch, Pilatus und die Kette der Berner Eisriesen bis
über die Diablerets hinaus. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, liefen wir auf
dem gleichen Weg wie wir gekommen waren abwärts, bis wir wieder Punkt
2043 m.ü.M. erreicht hatten. Bei dieser Kreuzung ist gut ersichtlich, wie der
Stockhorn ein Berg mit zwei Gesichtern ist. Die Ostseite lieblich und grün. Die
Westseite schroffe Kalkfelsen. Hier beginnt nun ein steiler Abstieg, für nicht so
gewohnte Wanderer, ist es eine kribblige Passage. Mächtig türmt sich die West-
wand des Stockhorns über einem auf. Der Weg ist gut erbaut, teils über Trep-
penstufen liefen wir abwärts, bis wir Baachegg 1804 m.ü.M. erreicht hatten.
Bei der Baachegg schauten wir zurück hinauf zum Stockhorn. Von hier unten
kann man es sich nicht vorstellen, das ein Weg um den Stockhorn vorhanden
ist, eine Bezwingung scheint schier unmöglich. Kurz danach erreichten wir das
Berggasthaus Oberi Walalp 1741 m.ü.M. Ab hier folgt nun der schönste Teil der
Gratwanderung. Den Hang querend von der Oberen Walalphütte liefen wir nun
leicht aufwärts bis zum Walalpgrat bei Punkt 1809 m.ü.M. Meist auf der Krete
und tendenziell aufwärts, geht es vom Walalpgrat zu den Kalktürmen Chatz und
Mus (Katze und Maus) 1901 m.ü.M. Was für eine Aussicht von hier oben. Tief
unter uns Uebeschi und Amsoldingen mit dem kleinen See. Dort sind wird durch-
gelaufen, als wir auf dem Jakobsweg waren.
Jakobsweg
Alles am grasigen Grat entlang und über Punkt 1924 m.ü.M. und 1967 m.ü.M.
wanderten wir zum Möntschelespitz. Der Möntschelespitz verlangt aber etwas
ab, bevor er einem seine wunderbare Aussicht geniessen lässt. Steil führt der
Bergweg hinauf, bis man endlich den Möntschelespitz 2021 m.ü.M. erreicht hat.
Über ein kleiner Gegenanstieg, führte uns der Weg weiterhin auf dem Grat ent-
lang zum höchsten Punkt dieser Gratwanderung. Wir hatten die Homad
2076 m.ü.M. erreicht. Tief unter uns liegt das ganze Mittelland. Über den gra-
sigen Südwestgrat der Homad, liefen wir auf dem Homadsattel abwärts und
erreichten Punkt 1960 m.ü.M. Von hier führt der Bergweg steil abwärts bis nach
Schiterwang Punkt 1850 m.ü.M. Fortsetzung unserer Wanderung ist nun vorge-
zeichnet: Entlang der Südflanke der trutzigen Chrummfadenflue und der
Nüneneflue geht es Richtung Leiterenpass. Über Punkt 1842 m.ü.M. erreichten
wir den Leiterenpass 1905 m.ü.M. Der Leiterenpass hält nicht das, was er ver-
spricht: Eine Leiter braucht es zu seiner Überwindung gar nicht. Der Leiteren-
pass ist der Übergang zwischen dem Nüneneflue und dem Gantrisch.
Neben dem Gurten gilt der Gantrisch als einer der Hausberge von Bern. Der
Gantrisch, ist neben dem Stockhorn der bekannteste Gipfel der nördlichen
Berner Voralpen.
Über einen Schotterweg und steilen Kehren ging es danach runter, bis zur Alp
Obernünenen 1689 m.ü.M., mit seiner Bergwirtschaft. Über einfache Wander-
wege erreichten wir Gurnigel – Wasserscheidi 1584 m.ü.M.
Die Wasserscheide führt ihren Namen zu Recht. Nach Westen fliesst die Kalte
Sense ins Freiburgerland und nach Osten die Gürbe ins Gürbetal.
Gurnigel ist ein eigenartiger Bergname und leitet sich vom lateinischen
“corniculum” ab, das so viel wie “Hörnchen” bedeutet.
Schon die Römer sollen die Heilquellen im Gurnigelgebiet gekannt haben.
Mit dem Postauto und Zug nach Thun zurück.

Ziemlich lange, aber sehr
abwechslungsreiche Tour
mit prächtiger Aussicht
in die Berner Alpen
und ins Mittelland.
Strüssligrat schmaler,
teilweise ausgesetzter
Bergweg.
Der Abstieg vom
Stockhorn zur
Oberi Walalp
braucht ein
bisschen Trittsicherheit.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 3/4 Std. 15,4 km
ca.1245m Aufstieg
ca.1275m Abstieg
2190m höchster Punkt
1584m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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