Wallis - Geschrieben am Samstag, Juli 29, 2017 17:14 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Champex Lac – Le Catogne – Champex Lac

29.7.17

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Champex Lac – Le Catogne – Champex Lac

Im sehr schönem Hotelzimmer haben wir sehr gut geschlafen. Wir fühlten uns wie zu
Hause. Diese Ruhe einfach himmlisch. Nach dem packen der Rücksacke und vorberei-
ten der Wanderunterlagen laufen wir in das Restaurant um das Frühstück zu essen.
Fr. Lehner empfängt uns wie immer sehr freundlich, bringt uns Kaffee und zeigt auf
den riesigen Frühstücksbuffet mit der Aufforderung kräftig zuzulangen. Wie ein roter
Faden, zieht sich das positive durch das schöne Hotel. Wir stehen vor einem sehr gros-
sen Frühstücksbuffet und wissen nicht, was wir zuerst essen sollen. Was wir auch mit
grosser Begeisterung bemerken ist, das sehr viele Produkte von der Region sind, oder
sogar selber hergestellt wurden. So macht Essen Spass. Nach dem Frühstück verab-
schieden wir uns von der Familie Lehner mit dem Hinweis, das wir wiederkommen.
Hotel Bürchnerhof
Zusammen mit unseren Freunden Uli und Hanspeter fahren wir danach nach
Champex-Lac 1468 m.ü.M.
Champex
Mehrfach haben wir es uns schon vorgenommen, den berühmten Berg Le Catogne
oberhalb von Sembrancher zu besteigen. Heute ist es nun soweit. Wir laufen an der
Hauptstrasse entlang durch das schön gelegene Champex-Lac und erreichen kurz
danach das mitten im Ortszentrum gelegene, sehr schöne
Restaurant Relais de Campagne.
Relais de Campagne
Hier haben wir am Abend, das Nachtessen zu uns genommen. Direkt neben dem Restau-
rant biegt der Wanderweg von der Hauptstrasse rechts ab und führt einem zur oberen
Häuserzeile von L’Adray. Ab hier geht es voll zur Sache: In unnachgiebiger Steilheit zie-
hen die Serpentinen im Bergwald aufwärts. Nach etwa 45 Minuten und unzähligen Keh-
ren, erreichen wir die Abzweigung 1794 m.ü.M. zum Le Belvédère 1818 m.ü.M. Diesen
Aussichtspunkt direkt über Champex erreicht man von hier in 15 Minuten, ohne grösse-
re Steigungen – lohnend. Da wir aber auf den Le Catogne hinaufsteigen wollen, liegt das
zeitlich und kräftemässig nicht drin. Kann aber als eigenständige Wanderung eingeplant
werden, möchte man – wieso auch immer- nicht auf den Le Catogne hinaufwandern. Wir
lassen den Wanderweg zum Aussichtspunkt Le Belvédère rechts liegen, und steigen über
zahllosen Kehren, endlos steil, oder besser gesagt sehr steil aufwärts. Der Bergwald gibt
jedoch immer wieder einige schöne Ausblicke frei. Alles auf dem bewaldeten Gratrücken,
führt uns der Waldweg Richtung Nordwesten, meist der Gratschneide folgend aufwärts.
Der Wanderweg ist immer gut sichtbar. Unterhalb des Le Bonhomme erreichen wir wie-
der eine Weggabelung. Rechts geht es zum Replat du 700, einem kleinen Joch mit fan-
tastischer Aussicht. Diesmal nehmen wir diesen kleinen Abstecher unter die Füsse.
Schon nach ein paar Meter, erreichen wir das kleine Joch bei Punkt 2228 m.ü.M. Was
für eine traumhafte Aussicht! Tief unter uns das Val d’Entremont und das Val Ferret.
Mächtig zeigt sich die Combin Gruppe und das Trient Gebiet. Wieder auf dem Haupt-
weg zurück beginnt die Querung der steilen Berghänge des Le Bonhomme. Der Weg
führt auf fast gleichbleibender Höhe nun über schmale Bergwege. Trittsicher sollte
man nun sein. Richtig ausgesetzt ist der Bergweg nicht, führt aber über steiniges und
rutschiges Gebiet. Da wir uns nun über der Waldgrenze befinden, wir es ab hier eine
sehr schweisstreibende Angelegenheit. Bei der Weggabelung Replat de Fratsay
2270 m.ü.M. erreichen wir wieder eine sensationell gelegene Aussichtsplattform. 800
Höhenmeter tiefer liegt der blaue Lac de Champex. Wir bleiben auf dem Normalweg,
durchqueren den Couloir de Fratsay und wandern auf gleichbleibender Höhe gerade-
aus weiter. Der Bergpfad durchquert nun die schrofige und steile Westflanke der
Pointe des Chevrette. Der Bergpfad verlangt nun bei 2-3 Stellen sogar etwas Hand-
anlegen. Steil schiessen die Bergflanken in die Tiefe. Der Bergpfad ist gut ausgebaut
und immer ersichtlich. Ein bisschen Schwindelfrei sollte man sein, trittsicher aber auf
jedenfall. Bei Nässe oder Schnee sollte man diese Bergtour nicht durchführen. Richtig
ausgesetzt ist es aber nie. Wir erreichen Punkt 2263 m.ü.M. Hier ist nun mentale Stär-
ke gefragt. Um die Ausläufer der Pointe des Chevrette zu umgehen, verlieren wir über
100 m an Höhe. Hat man die tiefste Stelle erreicht, führt der Weg nun wieder steil zum
Ausläufer des Le Catogne. Ab hier beginnt nun das schweisstreibende Finale. Sehr steil,
man kann schon fast sagen senkrecht, führt nun der Bergweg hinauf zum Verbindungs-
grat zwischen dem Le Catogne und dem Pointe des Chevrette. Auf dem Grat angekom-
men, biegen wir links ab. Über Fels und Blockschutt geht es dem breiten Grat entlang
Richtung Gipfel des Le Catogne der gut sichtbar ist, und so uns die Richtung angibt.
Ein kurzes Stück geht es wieder abwärts bevor über einen Gegenanstieg der Gipfelauf-
bau des Le Catogne überwunden wird. Überglücklich und voller Stolz stehen wir
schweissgebadet endlich auf dem Le Catogne 2598 m.ü.M. Dieser völlig isoliert ste-
hende Gipfel über den Rhoneknie ist eine einzigartige Aussichtswarte über den gan-
zen schweizerischen Westalpenbereich, in erster Linie natürlich auf die Berge um den
Combin und die östlichen Gletscherberge und Felskämme der Mont Blanc Gruppe.
Nicht zu vergessen die Berner Alpen, das Rhonetal und sogar der Genfersee ist sicht-
bar. Da der Berg nach allen Himmelsrichtungen mit steilen Flanken abfällt, sind die-
se Rundsichten mit eindrucksvollen Talblicken garniert – da kommen schon Gefühle
wie im Flugzeug auf!
Nach einer längeren Pause nehmen wir den Abstieg unter die Füsse. der nicht gleich ist
wie der Aufstieg. Nach dem verlassen des Gipfel, biegen wir links ab, und wandern über
grobem Blockschutt durch eine kleine Scharte. Teilweise sind nur Pfadspuren ersich-
tlich, der Grat des Le Catogne gibt aber einem sehr gut die Richtung an, die man ein-
schlagen muss. Schon nach ein paar Minuten ist das gröbste hinter uns. Vor uns zieht
sich der lange und schön geschwungene Grat, das Gratwandern vom feinsten verspricht.
Der Bergweg ist nun sehr gut ersichtlich und führt uns zu Punkt 2505 m.ü.M. Während
dem Absteigen Richtung Punkt 2402 m.ü.M. können wir uns nicht sattsehen. Der Dent
du Midi direkt vor uns. Das Rhonetal tief unter uns. Der Genfersee vor uns. Einfach
himmlisch! Bei Punkt 2402 m.ü.M. macht der Bergpfad einen starken linksknick, und
führt einem danach an zahlreichen Lawinenverbauungen vorbei, zu Punkt 2105 m.ü.M.
Bei einer weiterhin traumhaften Aussicht erreichen wir die private Berghütte auf Plan
Foyat. Hier legten wir eine kleine Pause ein, bevor wir den weiteren Abstieg starteten.
Und dieser hatte es in sich. Kurz nach der Berghütte erreicht man über Alpwiesen die
Weggabelung bei Punkt 1986 m.ü.M. Hier bogen wir links ab, durchquerten einen
kleinen Wald und erreichen das lang gezogene Couloir von La Dyure. Über unendlich
endlosen Serpentinen führt der Bergweg, eingeklemmt zwischen hohen Felswände,
sehr steil abwärts. Der Bergweg ist gut erstellt, trotzdem ist er bei Nässe rutschig.
Endlich nach gefühlten 1000 Kehren, erreichen wir oberhalb von La Poya 1283 m.ü.M.
eine Waldstrasse. Über Le Marioty, Champex d’en Bas 1375 m.ü.M. und Champex d’en
Haut 1483 m.ü.M. erreichen wir wieder Champex Lac 1468 m.ü.M. Mit dem Auto fuh-
ren wir danach nach Martigny ins Hotel.
Martigny Hotel
In diesem Hotel fühlen wir uns schon fast wie Zuhause. Das Hotel kann man nur
empfehlen.

Bergtour der besonderen
Art. Gelände und Wege
steil, bis sehr steil.
Herausfordernde und
anstrengende Bergtour.
Teilweise ausgesetzt.
Bei Nässe oder Schnee
ist von dieser Tour
abzuraten.
Alles in allem eine
unvergleichliche Tour,
die man einfach erlebt
haben muss.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std. 10,8 km
ca.1440m Aufstieg
ca.1440m Abstieg
2598m höchster Punkt
1299m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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