Wallis - Geschrieben am Sonntag, Juli 30, 2017 15:31 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Lac de Taney – Le Grammont

30.7.17

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Lac de Taney – Le Grammont

Wie jedes Mal haben wir im Hotel Martigny sehr gut geschlafen. Wie immer ist das
Frühstück sehr gut und reichhaltig. Gut ausgeruht und gestärkt geht es los.
Martigny Hotel
Mit dem Auto fuhren wir danach über Miex zum Parkplatz bei Le Flon 1080 m.ü.M.
Am oberen Ende des Parkplatzes von Le Flon beginnt unsere Wanderung die uns auf
den Grammont bringen wird. Vom Parkplatz hat man die Wahl über die übersteil an-
gelegte Fahrstrasse, oder über den ebenso steilen Wanderweg zum Lac de Tanay zu
gelangen. Beide Varianten sind unspektakulär. Leider ist die Fahrt hinauf zum Lac
de Tanay nur für Anlieger erlaubt. Aus diesem Grund bieten diverse Taxifirmen ihre
Dienste an. Einsparung eine Stunde.
079 658 20 20 oder 024 481 33 21 oder 078 632 18 97.
Leider sind die Preise so gesalzen, das wir beschliessen hinauf zu laufen. Beim Park-
platz biegen wir rechts in den steilen Wanderweg, der die erste Kehre des Fahrwegs
abkürzt und ihn an der zweiten Kehre berührt 1198 m.ü.M. Der Weg zieht in vielen
kurzen Zickzacks durch die mit Steinen durchsetzte Steilflanke weiter aufwärts, quert
dabei den Fahrweg nochmals und erreicht ihn erst wieder knapp unter dem Col de
Taney. Über die breite Kiesstrasse 1378 m.ü.M. erreichen wir danach den Col de Ta-
ney 1440 m.ü.M. Gemütlich zieht der Weg nun über dem Ufer des Sees nach links zu
der kleinen idyllischen Siedlung Taney 1415 m.ü.M.
Der inmitten eines Naturschutzgebiets gelegene Ort, der schon in ferner Vergangenheit
Menschen Unterkunft bot (Taney kommt vom Mundartwort “tanna” für Unterschlupf
oder Höhle), beherbergt heute nur noch wenige Glückspilze, die zeitweise eines der
Chalets bewohnen. Das Restaurant am Ufer des gleichnamigen Sees lädt die Besucher
zum Verweilen ein.
Lac Taney
Bis zum Herbst des Jahres 2009 las man dort auf dem Schild die Aufschrift “Chez Nicole”.
Drinnen wurde man von einer Frau im Rollstuhl empfangen, deren bemerkenswerter Wer-
degang immer im Zeichen des Bergsteigens gestanden hatte und für die das Überwinden
von Schwierigkeiten stets eine besondere Bedeutung hatte. 1986 nach einigen Bergaben-
teuern, die sie an der Seite der grössten Schweizer Alpinisten, darunter Erhard Loretan,
auf die höchsten Gipfel der Erde führten – wurde sie die erste Bergführerin der Schweiz.
1994 erlitt sie beim Pilze suchen in ihrer Heimat Gruyère durch Steinschlag eine schwere
Kopfverletzung und büsste einen Teil ihrer Bewegungsfähigkeit ein. Die vor dem Unfall
sehr aktive Frau liess sich daraufhin keineswegs langsamer angehen. 1997 wurde das
Restaurant in Taney eröffnet. Nach 13 Jahren tatkräftigen Einsatz in Taney hat sich
Nicole zurückgezogen und anderen ihren Platz überlassen.
Gleich hinter dem Gasthaus, biegen wir in den Wanderweg der uns zum Grammont
führen wird. Über grosse Kehren gewinnen wir durch den Wald ansteigend an Höhe,
um danach auf eine Alpstrasse zu stossen. Wir biegen rechts ab und erreichen bei Pun-
kt 1598 m.ü.M., wo wir zugleich den Wald verlassen, wieder eine grosse Kehre. Über
offenes Weidegelände von Les Combes geht es stetig aufwärts, bis wir die Alpgebäude
von Les Crosses 1738 m.ü.M. erreichen. Bei Punkt 1810 m.ü.M. links abbiegend, geht
es weiter auf dem breiten Weg in Serpentinen, über den Hang zwischen dem Grammont
rechts, und dem Felsstock der Jumelles linker Hand, zum Col des Crosses 1971 m.ü.M.
Hier biegen wir rechts ab. Auf ebener Strecke quert der Weg nun die Westflanke des
Grammont unterhalb einer felsigen Zone zu den Weiden der Alp Voyis 2000 m.ü.M.
Weiter geradeaus stehen wir nach ein paar Meter am steil in Richtung Genfer See ab-
brechenden Kamm. Was für eine gewaltige Aussicht auf den Genfersee.
Da der Grammont besonders von der Aussicht lebt, sollte man bei der Tourenplanung
darauf möglichst grosse Aufmerksamkeit legen. Klare Tage mit sehr guter Sicht – sonst
bleibt nur der Wettlauf mit den Quellwolken.
Steil führt der Wanderweg nun über den Nordwestgrat hinauf zum Gipfel. Links von
uns geht es senkrecht in die Tiefe. Über den grasigen Rücken erreichen wir kurz da-
nach den aussichtsreichen Gipfel des Grammont 2172 m.ü.M.
Direkt über der Mündung der Rhone in den Genfer See befindet sich mit dem Gram-
mont ein ausgezeichneter Aussichtsposten. Die hohen Gipfel bis zum Montblanc im
Rücken kann man tief unter sich das Treiben am und im See betrachten – im Flugzeug
könnte es nicht schöner sein! Dass man dabei fast 1800 Meter über der Wasserober-
fläche dieses grössten Sees im Mitteleuropa steht, rückt die Verhältnisse in die rechten
Dimensionen.
Bei einer traumhaften Aussicht und beste Bedingungen, legen wir auf dem überaus
breiten Gipfel des Grammont eine Mittagsrast ein.
Wieso einen Berg hinauf? Auf dem Gipfel des Grammont erübrigt sich die Frage vollends.
Lässt man den Blick über Genfersee, Mittelland, Jura und Alpen schweifen, hält man sich
zweifellos für einen glücklichen Menschen. Angesichts dieses Schauspiels sollte das Fern-
glas im Rucksack nicht fehlen.
Der Abstieg erfolgte danach dem Aufstiegsweg bis wir die Talsenke von Taney, – die zu
Recht viele Wanderer anzieht – erreichten. Wie eingeplant kehrten wir in die Auberge
La Vouivre vormals Chez Nicole ein. Bei einem Weisswein der Region und sehr guten
Meringues genossen wir die Aussicht auf den Lac de Tanay.
Dieser See hat wohl einen Zulauf, nicht aber einen Abfluss – dies geschieht unterirdisch
in dem zerklüfteten Untergrund.
Alles am See entlang, erreichten wir danach wieder den Col de Taney. Hier beschlossen
wir auf der kiesigen Fahrstrasse zu bleiben, und nicht über den ruppigen Wanderweg,
hinunter zum Parkplatz zu laufen. Glücklich eine grossartige Bergwanderung durchge-
führt zu haben, erreichten wir den Parkplatz bei le Flon. Der Parkplatz ist bis auf den
letzten Platz belegt. Die Kolonne von parkierten Autos, zieht sich bis nach Miex hinun-
ter! Wir sind froh früh gestartet zu sein.

Problemlose Bergwanderung
bis zum Gipfel.
Grandioses Panorama.
Keine besonderen
Schwierigkeiten nur
im letzten Abschnitt
stellenweise steil.
Bergweg fällt auf der
Seeseite senkrecht in
die Tiefe.
Unspektakulär ja sogar
langweiliger und steiler
Weg vom Parkplatz zum See.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 3/4 Std. 12,5 km
ca.1240m Aufstieg
ca.1240m Abstieg
2172m höchster Punkt
1080m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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