Graubünden - Geschrieben am Sonntag, September 30, 2018 13:03 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Diavolezza – Munt Pers – Saas Queder – Diavolezza

30.9.18

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Diavolezza – Munt Pers – Saas Queder – Diavolezza

Gut haben wir im Hotel Edelweiss in Sils-Maria geschlafen.
Hotel Edelweiss
Nach einem reichhaltigen Frühstück, verlassen wir das Hotel und nehmen die heutige
Wanderung in Angriff. Mit dem Auto sind wir Richtung Berninapass gefahren. Kurz
vor dem Berninapass sind wir von der Hauptstrasse rechts abgebogen, zu den Park-
plätzen der Diavolezza Seilbahn 2093 m.ü.M.
Diavolezza
Zwei gestandene Dreitausender, die man gute Verhältnisse vorausgesetzt, ohne
besondere Schwierigkeiten auf einem markierten Weglein erreicht?, und das an
einem Tag?. Ja, das gibt es wirklich! Die Diavolezzabahn macht’s möglich. Dank
der Technik sind die Gipfel sehr gut erreichbar.
Bequem schweben wir mit der grossen Gondel hinauf zur Bergstation Diavolezza
2973 m.ü.M. Von der Diavolezza, bietet sich ein fantastisches Panorama des gesam-
ten Berninamassiv. Die Kette der schneebedeckten Drei- und Viertausender, die
dieses Amphitheater bilden, beginnt links am Piz Cambrena. Dann schliessen sich
der Piz Palü mit seinen markanten drei Pfeilern und die Bellavista an, hinter deren
drei weisse Gipfelchen sich der Piz Zupò verbirgt. Krönender Höhepunkt des Halb-
kreises ist der Piz Bernina der 1850 erstmals bestiegene einzige Viertausender der
Ostalpen, mit dem Biancograt. Der buckelige Piz Morteratsch leitet dann zu dem
Rücken über, der schliesslich im Muottas da Puntraschigna bei Pontresina ausläuft.
Unser erster Dreitausender den wir heute besteigen wollen, ist der Munt Pers. Ruhig
geht es am Munt Pers sicher nicht zu – dazu ist die Station der Diavolezzabahn dann
doch zu nahe. Es sei denn, man kommt am frühen Morgen mit einer der ersten Fahr-
ten der Bahn wie wir. Dann ist man eher allein und kann in aller Ruhe die hochalpine
Szenerie über dem Vadret da Pers geniessen. Jeder Wanderer, der die Mindestanfor-
derungen an die Ausrüstung erfüllt, kann auf diesem Gipfel hochalpines Flair erleben.
Vom spektakulärsten Aussichtspunkt des Oberengadins, folgen wir rechtshaltend
dem Wegweiser Richtung Munt Pers. Der Weiterweg zum Gipfel ist gut einzusehen.
Der zuerst mit Platten ausgelegte Weg führt uns an der Westseite des Kammes ent-
lang und steigt dabei zunächst kaum an. Am Fuss des Munt Pers beginnt er in west-
licher Richtung die gesamte Südflanke zu queren. Dann beginnt der mässig steile
Aufstieg. Dabei durchschreitet man ein Blockfeld mit deutlich gröberen Blöcken.
Hier ist Trittsicherheit erforderlich. Der Bergweg führt nun einen Bogen nach links
aus. Die grossen Felsblöcke verschwinden und wir wandern nun über Schutt. Zum
Schluss führt nun der steile Bergpfad in Kehren über den Südhang zum Gipfel des
Munt Pers, mit seinen vielen und grossen Steinmännern 3206 m.ü.M.
Mächtig erhebt sich in der Ferne der unverkennbare Piz Kesch, dann die anderen
Gipfel, die das Engadin nach Norden begrenzen, darunter der Piz Ot und der Piz
Julier. Hinter dem Gipfel des Piz Morteratsch kann man die Bergstation der
Corvatsch-Bahn mit ihren Antennen erkennen. Jenseits der Tals, in dem Pontre-
sina liegt, erhebt sich die schneefreie Pyramide des Piz Languard mit der gut sicht-
baren Chamanna Georgy. War das für eine schöne Bergtour als wir auf diesem
Gipfel standen. Absolutes Highlight bleibt aber Graubündens berühmtestes Berg-
massiv. In blendendem Weiss ragen Piz Bernina und Piz Palü, Bellavista und Piz
Morteratsch in den tiefblauen Himmel, majestätisch und herausfordernd und von
einer Erhabenheit, die sich kaum in Worte fassen lässt. Es verschlägt einem fast
den Atem.
Der erste Dreitausender von heute ist erreicht, nun nehmen wir den zweiten in
Angriff. Auf dem gleichen Weg gehen wir wieder zurück zur Diavolezza-Bergsta-
tion und an dieser vorbei Richtung Sass Queder. Wir gehen weiter geradeaus auf
die markante dunkle Pyramide des Piz Trovat zu. Der Name dieser ”gefundenen
Spitze” steht in Kontrast zum “verlorenen Berg”, dem Munt Pers. Der markierte
Weg führt oberhalb der Bergstation eines Sessellifts vorbei. Danach beginnt der
eigentliche Aufstieg, der mässig steil grösstenteils über Schutt und Blockwerk zu
dem weiten, abgeflachten Gipfelplateau des Sass Queder hinauf führt. Von dem
“viereckigen Berg” bietet sich ein schöner Blick hinunter auf den Berninapass, die
gegenüberliegenden Täler Val da Fain und Val Minor sowie auf die beiden Seen
Lei Nair und Lago Bianco. Die beiden Seen könnten unterschiedlicher kaum sein:
der eine wird von klaren Gebirgsbächen gespeist, der andere von milchigem
Gletscherwasser. Zudem verlaufen zwischen ihnen zwei Grenzen: die Wasserschei-
de zwischen Schwarzem Meer und Adria und die Sprachgrenze zwischen dem
Romanischen und dem Italienischen. Die Wanderung in das Val da Fain “Heutal”
und hinauf zur Fuorcla Chamuera war sehr schön und können wir nur empfehlen.
Die grossartige Rundsicht von diesem Aussichtsberg schliesst wie sollte es anders
sein, die hochalpine Kulisse der Gletscherwelt des Bernina. Weiterhin atemberau-
bend ist der Blick auf den Piz Bernina der höchste Gipfel Graubündens. Im Ange-
sicht der höchsten Bündner Berge, der Eisriese Piz Cambrena, Piz Palü, Bellavista
und Piz Morteratsch verlassen wir den zweiten Dreitausender und kehren zu der
Bergstation zurück. Bei einem kühlen Bier geniessen wir hier nochmals das un-
glaublich schöne Panorama und schweben danach mit der Gondel hinunter ins Tal.
Ein traumhaft schöner Tag geht zu Ende.

Kurze Wanderung auf zwei Dreitausender
mit fantastischem Panorama des Gletscher-
Amphitheaters der Bernina; grösstenteils
schmaler Bergweg.
Bergpfad der Trittsicherheit erfordert.
Auch auf stabiles Wetter ist zu achten.
Selbst im Hochsommer kann in dieser
Höhenlage innerhalb von nur Kurzer
Zeit eisige Kälte und Schneefall mit
sich bringen.
Berühmter, einfach zu besteigende
Aussichtsberge mit traumhaftem Blick
auf die Berninagruppe.
Leichte Bergtour in hochalpiner Umgebung,
ohne Kletterei und nirgends ausgesetzt.
Allerdings ist im vielfach blockigen
Gelände ein Mindestmass an Trittsicherheit
erforderlich.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 2 1/4 Std. 5,5 km
ca.480m Aufstieg
ca.480m Abstieg
3207m höchster Punkt
2973m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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