Graubünden - Geschrieben am Dienstag, Juli 23, 2019 9:37 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Sesvenna Hütte – Fuorcla Sesvenna – Piz Rims – Piz Cristanas – S-charl

23.7.19

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Sesvenna Hütte – Fuorcla Sesvenna – Piz Rims – Piz Cristanas – S-charl

Tag II
Gut haben wir in unserem schönen Doppelzimmer in der Sesvennahütte übernachtet.
Sesvenna Hütte
Nach einem stärkenden Frühstück verlassen wir die schön gelegene Sesvennahütte 2258 m.ü.M.
Mit prachtvollem Blick zu Ötztaler und Ortler Alpen lassen wir die kleine Ebene hinter uns,
und wandern in einem Tälchen hinein wo wir kurz danach ein kleiner Bergsee erreichen.
Linkshaltend geht es leicht ansteigend um einen Bergrücken. Vor uns tauchen der Schadler,
Piz Rims und Piz Cristanas auf. Diese drei Berge möchten wir gerne heute besuchen. Wir
durchschreiten Punkt 2529 m.ü.M. und erreichen kurz danach den Sesvennasee 2638 m.ü.M.
Mit Blick auf die Fuorcla Sesvenna steigen wir nun steiler weiter aufwärts. Wir müssen nun
häufiger Altschneefelder überqueren. Problemlos erreichen wir kurz unter dem Pass bei
Punkt 2767 m.ü.M. ein Bergsee. Begleitet von einem traumhaften Ausblick auf den Vadret da
Sesvenna stehen wir kurz danach auf der Fuorcla Sesvenna 2818 m.ü.M. die zugleich die
Schweiz-Italienische Grenze bildet. Die Sesvennahütte ist vom Sattel ebenso erkennbar wie
der Sesvennasee unter dem Föllakopf. In Richtung Norden steigen wir nun steiler über den
zunächst sehr breiten Rücken an. Das Grün verschwindet nun allmählich und wir steigen über
Geröll und Blockschutt problemlos weiter aufwärts, bis wir unmerklich auf dem breiten Gipfel
des Schadler 2947 m.ü.M. stehen. Das Panorama ist umwerfend schön. Da sich die heutige
Wanderung dahinzieht, bleiben wir nicht lange stehen, und wandern weiter nun Richtung
Piz Rims. Der Grat wird nun schmäler und es gibt einiges an Auf und Ab. Während wir
dann leider wieder Höhenmeter preisgeben, um in den Sattel 2904 m.ü.M. nördlich des
Schadler zu steigen, baut sich der Piz Rims mit seinen Kalkfelsen mächtig vor uns auf.
Der Bergpfad ist immer gut ersichtlich und für geübte Wanderer kein Problem. Wirklich
ausgesetzt ist der Pfad auch nicht. Auch der nach dem Sattel folgende steile Geröllhang,
wird in Kehren auf guten Spuren einfach überwunden. Die Steine leuchten dem Wanderer
von gelb über lila bis schwarz entgegen. In den nun folgenden Mulden müssen wir wieder
Altschneefelder überqueren. Zum Schluss geht’s wahlweise links, rechts oder direkt durch
die Mitte zum Gipfel des Piz Rims 3066 m.ü.M. Die Aussicht vom Gipfel aus, reicht
ausserordentlich weit und ist gigantisch schön. Hinter dem Vadret da Sesvenna erkennen
wir den Ortler. Wir erspähen die Zugspitze und Wildspitze. Die wunderschönen Dolomiten
mit Adamello. Auf Schweizer Seite Silvretta und das Bernina Massiv. Was aber am
schönsten ist, liegt direkt unter unseren Füssen. Zwischen Altschneefelder und Kalkfelsen
liegt ein kleiner strahlend schöner blauer Bergsee. Wir haben schon viele Bergseen gesehen,
aber so ein schöner und vor allem speziellen See hatten wir noch nie vor unseren Augen.
Wir verlassen den Piz Rims und machen uns auf dem Weg zum Piz Cristanas. Der Weg
führt uns direkt neben diesem stahlblauen Bergsee und weiter zum kleinen Sattel der
sich zwischen Piz Rims und Piz Cristanas befindet. Beim Sattel bemerken wir das wir beim
Packen der Rucksäcke ein Fehler gemacht hatten. Wir haben die Steigeisen nicht eingepackt.
Auf dem Grat der zum Piz Cristanas hinaufführt und vor allem beim Gipfelaufbau liegt
noch viel Altschnee. Wir waren uns sicher das nicht mehr so viel Altschnee liegt, und waren
der Meinung, dass wir uns das mitschleppen der Steigeisen ersparen können. Aber ohne
Steigeisen ist uns das besteigen des Piz Cristanas zu heikel. Zu steil fallen die
Altschneefelder in die Tiefe. Ohne diese Altschneefelder sollte die Besteigung des
Piz Cristanas keine grösseren Probleme verursachen. Genervt das wir die Steigeisen nur
wegen Gewichtseinsparung zu Hause gelassen haben, nehmen wir den Abstieg unter die
Füsse. Der Abstieg führt uns auf derselben Route wieder hinunter zur Fuorcla Sesvenna.
Auf dieser Tour machen wir in zweierlei Hinsicht Erfahrungen. Zum einen befinden wir uns
am Gipfelkamm auf der Landesgrenze zu Südtirol, und zum anderen bewegen wir uns in
unterschiedlichen Gesteinen. Dadurch ist die Tour recht abwechslungsreich. Wir biegen
rechts ab und verlassen über den Südhang unschwierig die Fuorcla Sesvenna. In mehreren
Kehren führt uns der Bergweg am rechten Hang nach unten, zum Schluss ein wenig
unübersichtlich und etwas mühsam zum Gletschersee des Piz Sesvenna. Ganz jung
erscheinen die Moränenablagerungen am Piz Sesvenna; Gletscher und Firn haben sich
in den letzten Jahren weit in dessen Gipfelflanken zurückgezogen. Es erwartet uns nun
ein kurzer, aber sehr steiler und knackiger Abstieg. Über einen steilen Wiesenhang
geht es zur nächsten Stufe hinunter. Links von uns erkennen wir einen von der Natur
sehr gut modellierten Blockgletscher. Deutlich weniger steil führt uns der Wanderweg
eine Zeit lang am mäandrierenden Bach entlang. Wir erreichen die flache Talstufe von
Marangun. Hier zeigt es sich – das Val Sesvenna ist ein typisches und recht ursprüngliches
Hochgebirgstal und die Aua da Sesvenna mäandriert nach Lust und Laune. Hier legen
wir unsere verdiente Mittagspause ein und kühlen unsere Füsse im frischen Bergbach.
Der Bergweg führt uns nach dieser Pause wieder steiler hinunter. Der Weg verläuft nun
am Rand eines schönen Legföhrenwald. Wir verlieren ein wenig an Höhe und erreichen
die Weggabelung auf der Alp Sesvenna 2110 m.ü.M. wo wir gleichzeitig das Val Sesvenna
verlassen. Wir biegen links ab und wandern gemütlich über eine breite Alpstrasse in
südlicher Richtung talauswärts. Über Pradè 1897 m.ü.M. erreichen wir schlussendlich
S-charl 1808 m.ü.M. Die Engadiner Häuser mit ihren Sgraffiti bestimmen den Charakter
von S-charl. Das autofreie Dorf gehört ausschliesslich den Wanderern, die von hier zu den
zahlreichen Touren aufbrechen. In S-charl wurde über mehr als 300 Jahren Blei und
Silber abgebaut und geschmolzen, und 1904 wurde der letzte Braunbär der Schweiz
erlegt. Nicht zuletzt locken in S-charl Restaurants mit Sonnenterrasse und Sicht auf die
zerklüftete Pisoc-Gruppe. Im Alpengasthof Crusch Alba ed Alvetern beziehen wir unser
reserviertes Zimmer.
Alpengasthof Crusch Alba ed Alvetern
Wir geniessen die Zeit im sehr schönen Hotel. Das Essen ist sehr gut und das Zimmer
sehr schön. Schnell schlafen wir im kuscheligen Bett ein.

Sehr anstrengende Bergtour in
ursprünglicher Landschaft. Am
Grat und im Gipfelbereich einige
Gegensteigungen, auch deshalb
ist eine gute Kondition unerlässlich.
Trittsicherheit erforderlich,
vor allem am Grat und im steilen
Kalkschutt.
Überall Wegspuren vorhanden.
Unterhalb der Passes steilere und
anspruchsvollere Bergwanderung,
die etwas Trittsicherheit verlangt.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std. 14,5 km
ca.870m Aufstieg
ca.1320m Abstieg
3067m höchster Punkt
1808m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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